Georg Salcher
Natur versus Chemie
Kopp Verlag, Rottenburg 2010
ISBN 978-3942016537
242 Seiten, 19,95 €

Zunächst stößt es mir sauer auf, wenn auf Buchtiteln ein englisch-deutsches Mischmasch-Konglomerat geboten wird. Wer in Deutschland weiß schon, was „versus“ heißt, wenn er nicht eng­lisch gelernt hat? „Natur gegen Chemie“ würde sich wesentlich eindeutiger anhören (und es würde auch jeder verstehen, um was es geht)!
Trotzdem ist das Buch empfehlenswert, denn der Autor, ein „Branchen-Insider“, war rund zwanzig Jahre sowohl in der Pharmaindustrie wie auch in der Komplementärmedizin tätig. Er weiß also, wovon er schreibt.
Beispielsweise stellt Salcher fest, dass die Schulmedizin noch nicht einmal erklären kann, wann ein Mensch gesund ist. Man hat sich darauf geeinigt, dass ein Mensch gesund ist, wenn er sich gesund fühlt.
Die Medizin ist auch nicht etwa eine Wissenschaft, auch wenn sie sich oft genug so gibt. Es handelt sich hierbei um Universitäten und andere Forschungsstätten, die staatlich gefördert und von der Pharmaindustrie finanziell unterstützt werden.
Der Autor erklärt, wie die Pharmaindustrie und der Pharmamarkt funktionieren. Er erklärt, welche Machtstrukturen es gibt und wohin das Geld fließt.
Im zweiten Teil seines Buches beschreibt der Autor verschiedene Behandlungsmethoden für alle möglichen Krankheiten. Zunächst beschreibt er (alphabetisch geordnet) das jeweilige Krankheitsbild. Dann stellt er die angebotenen pharmazeutischen Behandlungsmethoden alternativen Methoden gegenüber.
Im dritten Teil listet der Autor Nahrungsergänzungsmittel, Vitamine, Mineralstoffe sowie Spurenelemente auf. Der Leser erhält einen guten Überblick, was die einzelnen Vitamine usw. im Körper bewirken, und wozu sie der Körper braucht.
Es folgen eine unfangreiche Aufstellung über Heilkräuter und weitere Abschnitte über alternative Behandlungsmethoden wie etwa Magnetfeldtherapie, Homöopathie, sogar über Schüßler-Salze. Selbst energetische Verfahren fehlen hier nicht.
Ich kann nur Jedem empfehlen, bei irgend einer Erkrankung zunächst einen Blick in dieses Buch zu werfen, bevor er zum Arzt geht und sich in die Hände der Pharmaindustrie begibt, die nur eines im Sinn hat: Geld zu scheffeln.
(Gernot L. Geise)


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